Samstag, 2. Februar 2013

fandom - Rock & Folk

post #100: zur feier des tages

ein weiterer beitrag aus der abteilung "hausaltäre"

das hier wird der komplette wahnsinn.

muss sein, sonst fange _ich_ an zu schreien.

als musikalische einstimmung lege ich dir tonio k. "h.a.t.r.e.d." nahe.


obwohl ich - wie üblich - eigentlich eher the food band - 'i'm cruising tonight' mäßig d'rauf bin (***) aber das kannst du ja leider, leider, leider nicht hören. hier läuft's den ganzen tag rauf und runter.

gebrauchsanweisung: du kennst das, ganz ganz langes intro.

dann werde ich hemmungslos herumtaumeln, anekdoten zum besten geben, endlos nicht auf den punkt kommen. all das ...dann werde ich zu allem überfluss auch noch etwas bedenkenlos "liken" und vor allem: kostenlos und unaufgefordert werbung für eine zeitung machen, eine französische zudem. es folgt ein bild-overload, sorry, wenn jetzt deine internetverbindung in's ächzen kommt, aber das muss jetzt sein, ich habe mich auf das notwendigste beschränkt.

ich weiss, du wirst denken, das ist ein blogpost über rockmusik.

ja, ist es.

ich habe gestern "fickt euch, ihr verdammten ficker!" gelesen und das ding hat mich "high" gemacht. ich dachte "ja, fickt euch, ihr verdammten ficker!" aber ich meinte gar nicht mal nur die in dem artikel aufgelisteten streithähne und deren zickenkrieg um die fleischtöpfe. leider kriege ich das bei diesem thema auch nicht so schön hin, wie der musikpartisane.

das geht so schön rundum, das kann ich nicht.

ich kann nur dieses "anekdotending".

es ist also schon okay, wenn du dir sagst, du musst ihn nicht zuende lesen, es muss dich nicht interessieren, persönlicher kram und so, aber am ende dieser bilderflut werde ich auf mein lieblingsheft eingehen und an ihm hoffentlich nicht nur erklärt haben, warum ich (persönlich) die "rock & folk" seit nun ca 35 jahren abgöttisch liebe, jeden urlaub dazu genutzt habe, so oft wie möglich in einen "tabac" zu stürmen, um ein oder im besten fall zwei ausgaben abzugreifen.

heute ist das ja unkompliziert, ich hab's einfach abonniert, seit 2010 als elektronische ausgabe. so gesehen geht es in diesem blogpost ein bißchen um das, wie verschiedene kulturen mit allem möglichen umgehen, hier der rockmusik und den elektronischen medien, ich könnte auch über "minitel und btx" (*) philosophieren, aber ... hmmmm ... nehmen wir doch einfach mal die rockmusik, musste sowie so mal sein.

ich wüsste nicht, daß man 2010 etwa den "Rolling Stone" oder die "MusikExpress" hätte in diesem format beziehen können, aber da war meine langjährige freundschaft zu diesen beiden blättern längst in der krise angesichts der tatsache, daß springer den laden geentert hatte und ich "denen" (den verachtenswerten bösen) im grunde nur mit größtem zähneknirschen mein sauer verdientes anvertrauen würde.

da half dann auch die kurze wiederbelebung der "Sounds" nichts

die "sounds" war neben der "rock & folk" meine große liebe. 

also die der 70er und frühen 80er. oder die musik-express jener jahre. nicht so toll, aber okay. aber beide ein nichts gegen die "rock & folk" oder die rororo-reihe "rocksession". wer den ersten band kennt, er beginnt mit einem artikel "rock & magie: the can" und enthält in der folge ua. eine besprechung aller zappa-platten, jede einzelne mit nennung aller musiker, titel, infos und rezension.


und einen artikel über g*tt persönlich, moondog

für jemanden, der zu dem zeitpunkt das "rocklexikon" wie ein telefonbuch studierte, das paradies - da hatte ja leider christian graf seine fleißarbeit "Lexikon Rockmusik" im selbstverlag, wenn ich das recht erinnere (taurus-verlag) noch nicht herausgegeben.

wer beide kennt, weiß, daß man das "rocklexikon" im rororo verlag getrost in die tonne kloppen kann [die stooges als soundtrack für eine sado-maso party? und das auch noch in der neuauflage???], seit der titanenarbeit von christian graf. an dieser stelle meinen untertänigsten dank, christian, du hast einen teil meiner "bibel" verfasst ;-)

ich will nicht über rororo schimpfen, die gaben damals eine reihe mit rockmusik themen heraus, die sich vollständig in meinem bücherschrank versammelt, samt aller robert a wilson bücher und eine menge anderen, hervorragenden stoffs, für den ich mich im nachhinein auch artigst bedanke.

die sounds war ein buch mit sieben siegeln für mich,

als ich das erste heft in der hand hielt.

was eigentlich verblüffend war, weil ich in einem internat großgeworden war, in dem es alles an musik gab, was man sich 1970ff nur so wünschen konnte, kein scherz, die redemptoristen sind ein eher offener verein und ich erinnere mich an abende im gemeinschaftsraum, an denen die platten von deep purple _vor_ "in rock" abgefeiert wurden, neben den ersten led zeppelin. im internatsblättchen, der schülerzeitung, wurden die platten von john mayall besprochen.

die patres steckten auch ein, daß ich nach einer verlorenen wette mit der "phallus dei" von amon düül II und der "deuce" von rory gallagher anrückte, cooles volk.

[ dir zuliebe habe ich den anekdotenkram hinter den "jump break" ausgelagert ]

jedenfalls: ich denke, ich hatte ein klitzekleines bißchen "ahnung"

aber einen, ich sage mal, "indifferenten geschmack".

muss man sich im nachhinein für uriah heep schämen?

naja, es gibt leute, die mögen das heute noch und würden es bis auf's blut verteidigen. kurz, mein geschmack war der eines 17jährigen in jenen tagen, grand funk railroad, led zeppelin, the who, die beatles, die stones, rare earth vor allem aber john mayall und jimi hendrix. aber eben auch cat stevens, uriah heep und was das pubertierend-romantische herz so befahl, those days.

eine viertelstunde schlagzeugsolos im radio, in a gadda da vida ...

in der freiheit, der wirklichen welt, empfahl mir dann ein älterer freund die "sounds".

ein buch mit sieben siegeln. ich kannte keinen namen, ich war froh, wenn ich mal über irgendetwas stolperte, was mich in meinem geschmack bestätigte, eher seltsame namen, die ich vorher nie gehört hatte: steely dan? ry cooder? quicksilver messenger service? captain beefheart? kevin coyne? uuuuuh.

nie gehört. grateful wer????

ich erzähle das in dieser epischen breite, weil es etwas gibt, was man an dieser stelle lernen kann: daß man manchmal einfach durchhalten muss. wenn man sich mit etwas beschäftigt, ernsthaft, wenn man bei der sache bleibt ... dann ergibt sich der rest von alleine. namen kennen, wissen, was die machen, wo die bandmitglieder vorher gespielt haben, usw. usf.

danach kamen dann die bücher aus der rororo reihe und vor allem das wunderbare 2001-buch mit allen soundskritiken seit den späten 60ern. die bibel. irgendwo muss man ja anfangen, wenn man es ernst meint.

es kam aber auch die rock & folk

bei meinem ersten einigermaßen selbsständigen urlaub in frankreich (in der nähe von salon de provence, ich bin immer in frankreich, seit 25 jahren eigentlich nur noch in den pyrenäen) stolperte ich über ein heft, bei dem hippie, bei dem wir saßen und sein homegrown antesteten, lief reggae, auf dem dorfplatz, wo wir abends mit den ortsansässigen bier tranken, dr. feelgood, eddie & the hot rods, die sex pistols und clash. genau die bands, die ich da auch in der rock et folk fand - lange bevor hans "punk" keller die sounds umkrempelte.

love at first sight.

und jetzt halte ich die klappe und überlasse dich einer kleinen auswahl von titelseiten. nachher werde ich dir erklären, warum ich diese zeitung auch 35 jahre später immer noch liebe und - wenn du dem da oben eine paar namen entnommen hast, die etwas in dir zum klingen bringen - wirst du genau verstehen, warum ich diesen hysterischen kleinen freudentanz aufführe und eine französische zeitung kostenlos bewerbe.

nichts, aber auch wirklich nichts kann sich mit der arbeit on phillippe manoeuvre messen, der dem einen oder anderen als lustiger waldschrat bekannt sein dürfte, der ab und an eine rockdoku bei arte moderiert.

cela, cher phillippe, c'est pour toi. 

j'aime ton traivail et j'espère que tu peux gouter ma promotion pour ton magazine que j'adore plus que trente-cinq années. merci, merci, merci!

















und jetzt die "hors-serie", 

also die hefte, die abseits des eigentlichen monatlichen magazins erscheinen und als bonus des abonnements kostenlos geliefert werden.




und nun mein lieblingsheft der letzten jahre


dieses heft hat 127 seiten.

auf seite 56 beginnt ein 10 seitiger artikel über nina hagen.

das ist für deutsche ein bißchen skuril, weil nina hagen hierzulande eher als diese schrullige ältere dame bekannt ist, die "früher mal" zwei tolle platten gemacht hat und dann "irgendwie" durchgeknallt ist und nun auf der couch von RTL - glücklichweise (noch?) nicht im "dschungelcamp" sitzt und wirres zeugs redet, noch "schlimmer" als claudia roth.

aha. also ich mag claudia roth. meistens.

für mich ist nina hagen eine göttin.

und - wenn du mich fragst - ist "nun sex monk rock" ihr bestes album. ich höre dich schreien, "ja aber die zwei platten mit den musikern, die später man spliff werden sollten, carbonara, du weisst schon, e una coca cola!!!!!! tv-punk! rangehn! unbeschreiblich! weiblich! heissss! punk! african reggae!!!! muss ich mehr sagen ..."

ich sage dann, schnöselig wie ich bin, "schon okay. ich verstehe. schon klar, daß tv-punk bei den tubes geklaut ist, oder? daß unbeschreiblich weiblich zwar perfekt ist, aber irgendwie auch komplett den aberwitz einer angeblich ach so 'emanzipierten' personen offen legt, die dann zwei drei jahre später dieses süße mädchen bekommt? hör's dir noch mal an! und ... daß die ersten zwei platten von nina hagen eigentlich lokomotive kreuzberg in ihrer entwicklung zu  spliff sind, die dann ihre konsequente fortsetzung in der "spliff radio show" radio show finden, und nina hagen "bloß" deren sängerin ist.


toll, keine frage, ein alltime klassiker ...

aber eben keine platten von nina hagen.

die erste platte von nina ist "nun sex monk rock".



die wird gehasst, die wurde gehasst von der journaille und dem feuilleton, "unsere nina" singt nicht mehr deutsch - weg damit. ich verrate dir, daß mir diese platte in einem vw-bus von einem neuseeländer und einem toulouser vorgespielt wurde, die mir problemlos klar machen konnten, warum nina hagen genial ist, eine göttin! seltsame sache, was. neuseeländer, die von nina hagen mehr plan haben als der musikexpress zuhause.

ehrlich? die kann so viel scheisse bauen, wie sie will, die kann lustige stories davon erzählen, daß sie auf einem trip jesus aus einem ufo hat kommen sehen (warum ist mir bloß nie sowas passiert?????), die kann alt und schräg werden, gospels singen oder ein duett mit heino: sie ist eine unsterbliche göttin.

wegen "nun sex monk rock".

das sieht der franzose mit geschmack haargenau so.

und deshalb ist es überhaupt nicht überraschend, daß sie ganze 10 seiten in der rock & folk bekommt, darin ein paar neue ganzseitige photos von ihr, die ich vorher nirgends gesehen habe ... und ich gucke, mon cher, ich hätte, wenn ...

das wäre für sich genommen, inclusive der tatsache, daß eine deutsche in einer französischen zeitung 10 jubelnde seiten bekommt, grund genug, diese zeitung zu lieben. kennst du eine deutsche, in der 10 seiten über "melodie nelson" von serge gainsbourg gejubelt würde. ich nicht.

ich kann es mir nicht einmal vorstellen.

ich bin deutscher, ich weiss, wie der laden hier läuft.

wer viel arbeitet macht viele fehler, also ... machen wir weniger fehler.

auch wenn das eigentlich haargenau der fehler ist.

in der rock & folk ist das "normal".

darüber kann man eine millisekunde nachdenken und dann entweder zu dem ergebnis kommen, daß "die franzosen einen an der ratsche haben", es doch toll ist, daß "die franzosen die überlegenheit deutscher wertarbeit eben zu schätzen wissen" ... oder daß die jungs, die das geschäft hier betreiben, schlicht ein brett vor'm kopf haben und nicht über den tellerrand gucken können, das geld nicht wert, das sie für ihre werbeblättchen verlangen.

FICKT EUCH!

wenn du denkst, jetzt ist aber mal gut mit den franzosen, 10 seiten von 138, knappes 10tel, was soll's - jetzt kommt's erst richtig fett, es folgen 8 seiten über krautrock. weil, franzosen mit geschmack lieben krautrock.

aufgelistet werden amon düül, amon düül II (ich liebe phallus dei), tangerine dream (atem), cluster, ashra tempel, klaus schulze, agitation free, guru guru (elektrolurch), embryo (embryo's reise), popol vuh, passport, stockhausen, rolf ulrich kaiser, kraftwerk, conny plank, nico, jane, can und faust, wobei die beiden letzteren den meisten platz beanspruchen.

okay, ich könnte jetzt "schnäckisch" sein.

also in der art, daß ich denke bzw. weiß, nicht udo lindenberg den deutschsprachigen rock "erfunden" hat, da sind "ihre kinder" (ich sehe keinen wikieintrag), "floh de cologne" und "ton steine scherben" vor. und gegen das jeanscover album von ihre kinder schmiert udo komplett ab.


halt in der art, du kennst das.

ich könnte jetzt also maulen, daß ich "jane" irgendwie nicht soooo toll fand, mir bröselmaschine, jeronimo (vor allem toll "spirit orgasm" mit einer seite ccr und einer seite jeronimo incl. "heya heya hey"), frumpy oder xhol caravan zb. fehlen in der liste, aber ...





naja, "geschmackssache sagte der affe und biss in die seife" und wahrscheinlich auch der bonus der frühen vertrautheit, birth control nicht zu vergessen. die kennst du, weil da hugo egon balder mal schlagzeug spielte ...

nur eben nicht bei dem klassiker "gamma ray", das spielt bernd noske.

du verstehst? "schnäckisch", sagt der saarländer. 

die kirsche von der torte picken ...

aber die liste in der rock & folk ist okay, nicht so eine fleissarbeit (ich liebe fleissarbeiten) wie "au dela du rock" von eric deshayes (ein buch über krautrock aus dem verlag "le mot et le reste" aus marseille und eigentlich nur von "l'underground musical en france" vom selben autor, selber verlag" übertroffen wird, beide bei neospheres zu kaufen)

aber, okay, ich denke mal, der artikel ist "kompetent".

wir haben jetzt also 18 seiten mit deutscher musik in einem französischen rockmusik-zeitung. das sind ja schon mal locker mehr als 20% des heftes, wirf die reklame raus und wir sind bei guten 30%. das ist ein drittel ...

jetzt frage ich dich mal so ungeniert: kennst du magma, ange, pascal comelade, les rita mitsouko, sapho, les elles (pamela peacemaker), brigitte fontaine, jacques higelin, ludwig von 88, malicorne, richard pinhas, telephone, rachid & les ratons, catherine ribiero & alpes, starshooter ... um nur einfach einmal eine liste von namen zu "droppen", die keine ordnung hat aber namen nennt, die man, wenn die franzosen sich mit krautrock auskennen, vielleicht auch kennen könnte, wenn man sich für das thema rockmusik interessiert.

okay, die preisfrage ist: warum kennen die franzosen unsere musik und wir haben keine ahnung von deren, sieht man mal mit dem allzubekannten von gainsbourg bis manu chao ab und bei gainsbourg summen wir "je t'aime, moi non plus", weil das mal ein "skandal" war ...

aber, äh, schon mal "melody nelson" gehört? die wunderbarsten knapp 30 minuten des meisters?

oh, das hast du verpasst? dann renn los! jetzt ...


die sache ist einfach: manoeuvre liebt den rock!

der will dir nichts als eine hervorragend gemachte zeitung verkaufen - im gegensatz zu diesen grottenolmen, die sich bücken, damit der geist von springer sie durchdringen kann und vorne dann die von waschzetteln abgelesene reklame für irgendein produkt herauskommt, damit alle am großen schwanzlängenvergleich teilnehmen können, wer den aktuellsten hype schneller mitbekommen hat als der konkurrent im hirnfickbizz.

ich kann verstehen, warum menschen denken, rockmusik sei doch beliebiger scheiss, eine tapete, konsum, pille palle. die haben "rolling stone" gelesen ... oder "intro".

wenn ich nur mit den deutschen "qualitätsmedien" aus dem hause springer leben müsste, könnte ich auch zu diesem schluss kommen. ein klitzekleiner blick à l'autre coté de la frontiere sagt mir jedenfalls: nope, die deutschen sind bloß kleinkarierte korinthenkacker, jedenfalls die aus dem hause springer.

FICKT EUCH, IHR KLEINKARIERTEN WICHSER!

"spex" gebe ich mir nicht. schon okay, ist wahrscheinlich toll, aber als die "sounds" dichtmachte hatte ich einfach kein interesse an dietrichsen, konnte ich nicht leiden, punkt. ist mir zu maniriert.

okay, ich habe die ersten ausgaben, die anfang der 90er von der "rolling stone" herauskamen gekauft, aber ... naja, lebte nicht lange, was solls.

ich hab' ja den "soundcheck im dlf", da gibt's den karl lippegaus, der genau zu verstehen scheint, was ich mir unter guter musik vorstelle und es immer wieder schafft, mir ein paar namen zu nennen, die mich dann über wochen glücklich machen - und wenn nicht gerade udo vieth [ich habe unlängst noch mal eine doku aus den 70ern gesehen über krautock, da war er im bild ... im ernst - genauso habe ich ihn mir vorgestellt ...] moderiert mit seinem unsortierten querfeldeingehoppele, dann ist das g*ttesdienst.

oder den "lärm der woche" bei deutschlandradio wissen - wenn nicht gerade oliver stangl glaubt, irgendwelche disco-schicksen und ihr unsägliches gehumpele anpreisen zu müssen, dann ist das allererste sahne.

ruben jonas schnell, you got it, man!

ich dachte, nur alte säcke wie ich würden noch was auf johnny rivers geben ...


und eben die rock & folk

die liebte immer das, was ich unter rockmusik verstehe. die liebt ihre helden, deren namen über die jahrzehnte gehegt und gepflegt werden. in jedem heft springt mich der punk der frühen jahre, der klassische rock, der blues, soul & funk an, so wie sie - für mich, ich bin seltsam - sein müssen. keine drei ausgaben hintereinander, ohne daß dem "iguan" dankesopfer (**) dargebracht werden: pay tribute to the stooges!

deshalb liebe ich die rock & folk und hoffe, das war ein kommoder "hausaltar".

man kann die rock & folk ganz einfach elektronisch abonnieren. das konnte man schon 2010. sie ist günstig, kostet jedenfalls nicht so viel wie eine "Rolling Stone" oder der "Musik Express" und sie ist seit 1966 ein meer der ruhe, was ihr layout betrifft, photos, die ganze seiten in anspruch nehmen, ein klarer text aufbau. zero schnickschnack. ein evergreen.

zur not sollte französisch lernen, um die lesen zu können, sie ist es wert.

und jetzt: fick dich :-)


(*) minitel und btx

ich will dich nicht rätseln lassen, wie ich das gemeint habe, weil es im grunde die selbe geschichte ist und man an ihr schön die teutonische korinthenkackerei erkennen kann.

du erinnerst dich? als btx damals herauskam, da hat die post ca. 200 mark dafür verlangt, daß sie dir ein gerät stellte, damit du dieses btx dingens machen konntest. btx war kein großer renner ...

in frankreich hat france telecom jedem seiner kunden ein minitel-gerät geschenkt.

bei meinem ersten "minitel-zeiten" urlaub fuhr ich durch städte in südfrankreich in denen haushohe plakate für irgendwelche miniteldienste warben. minitel war ein hit und als es letztens abgestellt werden sollte, gab es leute, die das nicht aus der hand geben wollten.

ja, ja, wir deutschen. an unserem wesen kann die welt nur genesen, keine frage ...

(**)

"it was in the winter of my 50th year, when it hit me. i was really alone and there wasn't a hell of a time left. every laugh & touch that i could get became more & more important. strangely, i became more 'bookish' and my home & study meant more to me as i considered the circumstances of my death. i wanted to find a balance between joy & dignity on my way out. above all, i didn't wanted to take no shit. not from anybody" (iggy pop, avenue b, 1999)



(***) schreckliches copyrightvergehen ahead!

"i'm cruising tonite, my mind is clear, i see things right ..."



 mit helmuth zerlett (dem kleinen pummel aus der harald schmidt show ...) an den keyboards ...

[ ankedotenkram ]


der präfekt, der meinen eltern schriftlich empfahl, darüber nachzudenken, ob ich mich in der "wirklichen welt" vielleicht wohler fühlen könnte, bemerkte ich bereite mich auf eine zukunft als discjockey vor und verbringe viel zeit mit einem philips-kassettenrecorder (du erinnerst dich, diese dinger mit einem knopf? yep, genau dem) und damit, die schallplatten aufzunehmen, die da so herumstanden. es waren viele, aber kassetten waren für einen 17jährigen mit begrenztem taschengeld damals eine teure angelegenheit.

darüber, daß er auch bemerkte, daß ich wohl eine seltsame vorliebe für italienische sex-comics hätte, breite ich mich jetzt mal nicht aus, er hätte auch die horrorfilme erwähnen können, beschränkte sich aber darauf, daß ich am lagerfeuer unwillig sei, das deutsche liedgut mitzusingen und die transistorradio-verstärkte variante probierte, selbst "railroad" von status quo oder "locomotive breath" von jethro tull zu singen. ich erinnere, daß damals alle, die in dieser (hüstel) "band" waren, nach und nach hinauskomplimentiert wurden. immer noch besser, als wenn man flog, weil man mit anderen jungs "doktorches" spielte und die saarländer standen damals in "verruf". 


mißbrauchende patres? jungs in dem alter brauchen so was nicht, die sind experimentell genug (oder waren es jedenfalls, those days ...) das internat ist übrigens mittlerweile wegen einer geschichte aus den 60ern und einer aktuelleren ein bißchen in verruf geraten - von meiner seite gibt's da nichts zu berichten, kein #aufschrei ...  

ach ja, der präfekt von dem die rede war, musste den orden verlassen, weil er sein "trau nichts, was auf ismus endet" (meine antwort "und wie ist das mit dem katholizismus?") wohl selbst zu ernst nahm, den vatikan wegen seiner opulenten geldverschwendung kritisierte und ... so hörte ich ... später glücklich verheiratet lebte. 

coole jungs, die redemptoristen, ich kann mich nicht beschweren ... ]

[ aus den archiven: hausaltäre bonustracks ]

a wall of tapes, irgendwann ende der 80er
von A ### (wie abwärts) bis ZZT ### (ZZTop)
links wachsen sich die radiofeatures und -lesungen langsam aus

von den 80ern in die 90er ...
old school nerdism ...


[nachtrag]

da versuche ich, mich kurz zu halten, ufere natürlich sofort wieder aus, ärgere mich sofort wieder, bemerke, daß ich mal wieder nichts verstanden habe, jemand macht einen - aus seiner sicht - brauchbaren vorschlag ... und komme schon wieder in's geschichtenerzählen und mache meinerseits einen vorschlag.


damit wäre in einem rutsch meine position in sachen copyright halbwegs abgesteckt.


wenn zu noch meinen lebzeiten die revolution kommt - ich habe auf der rückseite einer cornflakespackung aus der zukunft gelesen, daß sie kommt und wer als erster an die wand gestellt wird - wäre ich gerne mitglied des komitees, daß die bei der erstürmung der stasizentralen der rockindustrie geretteten kulturgüter für die archive aufbereitet ;-)


zur not auch in dem komitee, das die listen für die guilloutine sampled .... 


sagt jedenfalls der sansculotte in mir.


3 Kommentare:

  1. "FICKT EUCH, IHR KLEINKARIERTEN WICHSER!"
    :)
    jep.
    apropo Nina Hagen:
    "A-lekker"
    :)
    die Lady ist mal aus einer beliebten Samstag abendfüllenden ZDF-Show
    hinausgestürmt, ich weis bis heute nicht genau warum und wiso.

    was ich noch genau weiss ist, was ich gehört habe:

    "A..chl.c.er" mit leicht italienischem akzent. und den lauten Knall einer Türe.
    das ging über den Sender.. zur besten Sendezeit.
    der bundesweite liebling der nation (der moderator der beliebten samstagabendsendung)
    wirkte etwas moralisch derangiert als er seinen kommentar dazu abgab,

    jep.
    fickt euch.
    :)
    mann o mann..

    amon düül
    frumpy
    tengerine dream
    ihre kinder

    die leute hab ich auch live gehört/gesehen.
    und mit "Grobschnitt" hatten wir im Jugendzentrum ein gig veranstaltet.
    das muss in einem anderen Zeitalter gewesen sein:)

    graus aus sz
    ingo

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  2. sorry, nicht Nina Hagen
    (obwohl sie das kaliber dazu zweifelsohne hat:)
    sondern gianna nanini
    war die mit dem "A..l..er"

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  3. hi, ingo

    ich hatte ja das glück bei grobschnittkonzerten (als roadie) zu arbeiten (saarbrücken unikult) und die gelegenheit lang und ausführlich mit eroc zu quatschen, tolle show, nette leute, kluger kopf.

    um deinen "ihre kinder" konzertbesuch würde ich dich beneiden, wenn neid für mich ein kategorie wäre - die waren so was von toll und die "jeanscover" gehört absolut zu meinen hausaltären.

    [..] in einem anderen zeitalter

    kommt mir auch so vor, aber die jungen leute von heute haben, ohne daß wir das bemerken, dafür sind wir zu alt, ihr eigenes zeitalter und ihre eigenen "grobschnitts". wir sind halt bloß nicht mehr an bord weil zu alt ;-)

    liebste grüße zurück!

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