Sonntag, 23. Februar 2014

die kunst der verdichtung

ist meine sache nicht.

ich kann die welt partout nicht in 148 zeichen packen und auch wenn man mich, wie mich twitter gerade wissen ließ, dort vermisst (ich wüsste nicht wer konkret, aber es ist doch schön, daß mich twitter, youtube und tumblr in regelmäßig mit ihrem "man hört ja gar nichts mehr von dir?" umsorgen) - ich bin kein mann für 148 zeichen.

du merkst: bevor ich auch nur angedeutet habe, wohin es mich heute treibt, bin ich schon wieder ganz woanders. weil die dinge eben nie einfach sind. sie sind immer komplex. zu komplex, um sie zu verdichten.

könnte ich das, würde ich lyrikbände herausgeben ...

[ caveat: marathon ahead, aus- und abschweifungen, wirre gedanken, bizarre theorien, verdun-anekdoten und rührseelige geschichten aus der gaZ, als 4800er modems noch körperkontakt zu telefonhörern hatten. bitte keine worte zählen, mach's dir gemütlich, nimm dir einen keks. sit back, relax]

nein, die dinge sind einfach zu komplex und wenn ich sie - für mich - zu ordnen versuche, verliere ich mich in abschweifungen, springe von einem punkt zu einem anderen, blicke auf das eine, studiere das andere, kichere über jenes und mache eine kryptische anspielung, die mal wieder kein schwein mitbekommt, weil wir alle in unterschiedlichen zeichenwelten leben.

"Was dem einen sin Uhl, ist dem anderen sin Nachtigall."

genug abschweifungen für einen gelungenen einstieg?

okay, sollen wir ein bißchen musik oder radio hören ("put your head on my shoulder and we listen to the silence" ... oder eben ein paar stimmen im radio), um uns in die rechte stimmung zu bringen?



oder, wie wär's damit?

gestern lief im dlf hintergrund politik "Wir sind das rechte Volk", das sollte einen "solid ground" (ich habe heute mal wieder so einen "van morrison titel drop tag") schaffen für eine post, die ein bißchen gerhard geschuldet & gewidmet ist, ein weiteres bißchen claudia und sicher ganz viel der diskussion, die sich dort um das thema schweizer abstimmung entwickelt hat.

das hier wird, und deshalb der verwirrende einstieg, der hoffentlich genug leser abgeschreckt hat, die sich von dieser blogpost eine art erleuchtung oder erkenntnisgewinn in 148 zeichen erwarten, sozusagen mein versuch, die komplexen dinge zu ordnen und in einen kontext zu bringen.

die verdichtung und die verwirrung

ich weiss nicht, wie's dir geht, aber wenn ich auf die letzten 20 jahre diskussionen in foren und kommentarspalten blicke, dann erinnere ich mich zunächst an momente schöner eindeutigkeit in den frühen tagen, als alle, die an solchen diskussionen teilnahmen und meinungen äußerten, ein minimum an kompetenz besitzen mussten, um überhaupt an diesen seltsamen ort zu gelangen.

die welt der mailboxen, die man mit 4800er modems ansteuerte, die man auf telefonhörer quetschte und die dann mit einem infernalischen geziepe und gefiepe klarmachten, daß jetzt was furchtbar kompliziertes passiert an dessen ende ein "blackboard", später dann ein "forum" wartete. in dem nun wiederum leute saßen, die das auch konnten, sprich, ganz blöd konnten sie nicht sein, man konnte sich qua gelangen des anderen an diesen ort seiner kompetenz gewiss sein.

dieser zustand sollte ein gutes jahrzehnt anhalten und mit ihm eine welt der eindeutigkeiten. im grunde war die sache einfach: das junge netz war links, der großteil der user beinharte kiffer, es herrschte eine im grunde eher entspannte atmosphäre, in der man sich den luxus leistete, seinen eigenen standpunkt wortreich zu erläutern und den des anderen - nicht minder wortreich - als bereicherung zu verstehen, auch und gerade weil auch die unterschiede noch "eindeutig" waren.

okay, die länge war an einem bestimmten zeitpunkt der hard- und software geschuldet. "flatrate" gehörte nicht zu den worten, die damals schon den weg in den duden gefunden hätte, weil noch nicht in umlauf gebracht. ich musste mich zb. via isdn in frankfurt bei c$s einloggen, mein navcis  flitzte über die foren, las die markierten threads aus, loggte sich wieder aus, der rest passierte offline.

nicht in diesem gefühl, der andere stünde neben einem

und erwarte umgehend eine antwort. man hatte zeit. zeit einen text zu lesen. zeit sich einen tee zu kochen, das bong zu befüllen, eine antwort zu schreiben und sie unaufgeregt dem nächsten lauf von navis anzuvertrauen.

man hat noch nicht so das gefühl von "dichtestress" im internet ;-)

bevor ich jetzt in schwärmerische erinnerungen an "die guten alten zeiten" (gaZ) abdrifte oder gar den ersten flamewar nacherzähle, dessen ausgemachtes ziel ich war ... diese eindeutigkeit war vielleicht auch ein bißchen dem "zeitgeist" der 90er mit seinen gewissheiten geschuldet. die mauer war gefallen, die friedensbewegung, die in der BRD und die in der DDR, die langhaarigen, die hippies, die ausgeflippten hatten "gewonnen", die dinge waren plötzlich easy, es konnte ja nur noch besser werden.

man atmete durch. kein starren in den himmel mehr, ob da drüben vielleicht einer auf den falschen knopf gedrückt hat, friede auf erden und so was, der zeigeist war optimistisch, daß man die paar "ossis" hübsch in den "blühende landschaften" halten könnte, wenn man was aus der portokasse tat. hier lief ja alles dufte, kohl und mitterand hatten händchen gehalten, den euro beschlossen und durchgesetzt, stabilität, aufbruchstimmung allerorten.

geier sturzflug ... jetzt wird wieder in die hände gespuckt

wir steigern das bruttosialprodukt. der name der band, die übrigens mal richtig klasse war und auf dem krahlochfestival zb. einen tollen auftritt als eher ska-orientierte band ablieferten, ist ja schon omen genug, aber was soll's.

war ja so. die mutter meiner programme lief bei ein paar luxembourger kunden zur allgemeinen zufriedenheit und stressfrei ... vielleicht sollte ich erzählen, daß ich da nur so reingerutscht bin, weil mein erster "arbeitgeber" ein hallodri auf der flucht vor seinen kunden war, der mich mal um geld für's tanken anhauen musste, mir aber seinen kundenkreis hinterließ, für die ich dann etwas gebastelt habe, womit sie und ich die nächste dekade gut & gemütlich leben konnten, die "mutter" meiner programme.

gründerjahre, sozusagen. optimismus. eindeutigkeit.

die dinge waren nicht so verdichtet und komplex. man musste nicht viel erklären, man verstand sich. oder eben ganz und gar nicht, aber die, mit denen man sich so ganz und gar nicht verstand, hatten einen ungeheueren vorteil: sie waren nicht im netz und konnten einem nicht auf den wecker gehen ;-)

das alles hat sich ja geändert. nicht unbedingt zum besseren. aber das ist nun mal der lauf der dinge: aus woodstock wird eben irgendwann rock am ring.

hat ja auch sein gutes, ich will nicht klagen. mein früher rasterfahndungsmäßiges gedächtnis kommt heute - too much information - manchmal ins schlingern und es kann schon mal passieren, daß ich mich ein paar sekunden an einem assoziationsbaum entlang schlängeln muss, um am ende nicht nur das gesicht und die geschichte sondern auch den namen aufpoppen sehe: ah, olof palme.

wenn es in dem schwarzen loch verschwunden ist: startpage, ecosia, wikipedia, zur not google ;-)

zu viele informationen.

dichtestress.

"woll'n wir das wissen müssen, nein woll'n wir nicht", um mal annett louisan zu bemühen. einerseits will ich es ja wissen, klar doch, und um es herauszufinden, ziehe ich auch schon mal die gummistiefel an und wate im morast. mal gucken, was die anderen so machen, die mir diesen "dichtestress" verschaffen, die braunen, die doofen, die durchgeknallten.

also das völkchen, das heute dieses gefühl von "uneindeutigkeiten" verschafft.

[ nicht, daß du denkst, ich würde aus den augen verlieren, woher ich komme und wohin es mich hier treibt ... da ist noch platz für eine kleine abschweifung ;-) ]

der auftritt von guildo horn beim european song contest.


guildo horn ist auch so einer von diesen irren, die man einfach nur lieben kann, aber jenseits aller lokalpatriotischen anwandlungen und anekdoten - der auftritt von guildo horn ist einer der wendepunkte in der deutschen geschichte und - wenn man versucht, claudias überlegungen hinsichtlich der wahrnehmung der eigenen zugehörigkeit zu einem land names deutschland auf den grund zu gehen - essentiell, um zu verstehen, was passiert ist und weshalb wir heute so verwirrt sind angesichts der konfusion im diskurs über das nationale.

der auftritt von guildo horn signalsiert - imho und so von mir auch damals schon explizit formuliert - den moment, in dem deutschland aufhörte, sich selbst so ernst zu nehmen. wir hatten einen liebenswerten, grinsenden idioten in einen europäischen wettbewerb geschickt (guildo, du verstehst hoffentlich genau, daß das idiot hier eine respektsbezeichnung von einem anderen bekennenden idioten ist). wir wollten nicht gewinnen, weil wir "besser" waren - nein, wir konnten mal locker lassen und die welt mit einer portion schwachsinn beglücken.

ich fand das damals großartig.

spaaaaß.

finde ich heute nicht mehr so toll, aber ... naja, daran ist guildo ja nicht "schuld".

wir hatten ja lange genug "stress" gehabt. stell dir vor, wieviel stress so ein russe in einem alarmbunker hat, wenn irgendwo die lichter rot blinken und sich in dreieinhalb minuten die welt, so wie wir sie kannten, in ein inferno verwandeln konnte. eben, relaaaaax. mach mal locker. laß das mal den guildo machen.

von da ab ging's bergab.

spaßgesellschaft. das land infantilien, wie ein beitrag im politischen feuilleton  des dlf von 2007 seine "Meldungen aus der Welt der Erwachsenen" betitelete, das heute noch wort für wort den zustand des landes perfekt beschreibt. schlaaaaaand!

mal ehrlich - man kann diese ganze bizarre show, die sich uns als deutschland präsentiert, doch beim besten willen nicht mehr ernst nehmen, oder? halbstarke und postpubertierende, die sich in der welt der erwachsenen durchmogeln müssen und in wirklichkeit als 14jährige im körper von 40jährigen von der komplexität der welt komplett überfordert sind.

weil, zu blöd, so gerne wir es einfacher hätten, es wird erbarmungslos komplizierter. nicht nur auf der technischen ebene. auf was die eigenen gewissheiten angeht, die jetzt mit einem crescendo an stimmen, meinungen, überzeugungen, neuen ideologieen und "skandalen" konfrontiert, sich im ständigen wettbewerb zu befinden scheinen.

willkommen in der schönen neuen welt

wenn ich vor 20 jahren nach dem wachwerden meinen navcis losschickte, den stand der dinge checkte, hatte ich noch so etwas wie ein "ungutes gefühl". das war ja nicht normal, frühstück am rechner, "wie bist du denn drauf?".

ich weiss nicht und will auch gar nicht wissen, wieviele leute das heute _nicht_ machen, weil der erste blick des tages dem handy gilt.  wie sind die denn drauf?

ach ja ...

"facebook, das ist ja so was von 2012" (danke, manon!)

früher war nur ich irre. heute sind es alle. sollte mich das beruhigen?

eine der unangenehmen nebenerscheinung: die, die man sich früher noch vom leib halten konnte, weil sie einfach inkompetent waren, sich zugang zum netz zu verschaffen, sind jetzt alle an bord, jeder hat eine meinung und es gibt mittlerweile fantastilliarden wege, diese auch zu äußern.

zu den guten errungenschaften der frühen tage gehörte so etwas wie die netiquette. sei höflich, hör zu, geh auf das ein, was der andere sagt. wenn du ernst genommen werden willst - nimm die anderen ernst.

das führt heute zu einem seltsamen dilemma. man möchte ja. also den anderen ernst nehmen. ihm zuhören. seine ideen mit den eigenen abgleichen und all das. zu blöd ist nur, daß der andere ein ziemlicher vollidiot sein kann.

schlimmer noch, es ist sogar mittlerweile wahrscheinlicher, daß er einer ist.

dilemma, ick hör dir trapsen. 20 minuten in den kommentarspalten der DWN oder der DMN und diese steile these sollte als ausreichend belegt durchgehen, von dem selben zeitraum bei PI news oder einem der handelsüblichen portale der "spießerpresse" mal ganz zu schweigen, was alleine deshalb schlimm ist, weil man dort ja eigentlich leute mit einem minimum an kompetenz oder grips vermuten möchte.

ich denke, daß nein ...

gerade dort tummeln sich die beklopptesten. was die sache, auf die ich natürlich weiter unaufhaltsam zusteuere, nicht gerade einfacher macht.

wie fühlt man sich, wenn man in einem narrenschiff wach wird, die mannschaft hat sich in ihren kabinen verbarrikadiert und die passagiere randalieren auf deck und zerlegen die einrichtung?

wobei ich mir ein ei drauf braten kann, daß ich seit mehr als einem dutzend jahren - am anfang noch flehentlich bittend an die redaktion, aber damals hätte sich ein redakteur eher aus dem fenster gestürzt, als in die kommentare reinzugucken, später dann immer wütender werdenden forderung diese entwicklung kommentiert habe. es ist auch vollkommen belanglos für das, was ist, wer daran "schuld" ist, ob sich die medien früher mit ihrem publikum hätte auseinandersetzen müssen, ob sie das bewusst nicht wollten und warum auch immer das so ist - verschüttete milch, es ist so, wie es ist und es ist (für mich) nicht mehr so wichtig, daß es so ist.

es ist so. (**)

mich interessiert mehr, was es mit uns macht. wie es uns verunsichert. wie wir mit den diskursen umgehen, die "wir" (was immer das einmal gewesen sein mag) nicht mehr führen oder bestimmen, an denen wir eher gezwungenermaßen teilnehmen.

wie etwa der diskurs der "nationalen identität"

thinkabout hatte bei claudia den begriff gewählt und ich habe darauf heftig reagiert, weil das für mich vergiftetes terrain ist. als claudia das "sommermärchen" ins spiel brachte, wusste ich, ich habe einfach keine nationale identität und ich will auch gar keine, weil ich gar nicht weiss, wozu das gut sein soll.

in einer anderen ecke des spiels, auf dem bolzplatz der piraten und des #bombergate, bin ich wiederum mit so was wie den "antideutschen" konfrontiert, wenn ich mal den ganzen durchgeknallten genderkrimskrams, den die kiddies da allen ernstes betreiben ausblende, und dieser begeisterung für einen englischen general, der die linie seines nicht minder energischen chefs durchsetzte, die der "zeitgeist" jetzt irgendwie als verbrecherisch abheftet. oder andererseits damit, daß ich in kommentaren unwiedersprochen den begriff "besatzer" lese.

wenn ich versuche, das ganze "spiel" zu sehen, ist da überall eine sehnsucht nach "nationalen identitäten". die welt wird immer komplizierter, einfache antworten sind billig und werden heiss & fettig serviert.

wegen des "dichtestress" und der herrschaft der vollidioten im öffentlichen diskurs hat sich zudem als erfahrungswert herausgestellt, daß es definitiv einfacher und effektiver ist, etwas oder alles zum kotzen zu finden und sich wie ein arschloch aufzuführen.

der "nationale diskurs" ist also wie jeder andere "diskurs" eigentlich eine schlägerei auf dem schulhof.

wenn die vollkommen durchgeknallten parteigänger der liquiden fraktionen der piratenpartei übereinander herfallen und sich gegenseitig "nazi!" títulieren, haben eigentlich beide seiten recht. weil sie den kern der sache schlicht vergessen haben, respekt, und sich statt dessen wie hooligans aufführen.

das gilt eigentlich für fast alle diskussionen, die in räumen jenseits der sphäre der blogs betrifft, in denen sich noch die paar halbwegs freundlichen zusammenkauern und hoffen, der mist geht bald vorüber.

geht er nicht ...

er hat erst angefangen.

wenn das alles jetzt schon zu komplex geworden ist, wie wird die sache, wenn es - was abzusehen ist - noch "dichter" wird und unser "stress"-level noch größer?

um auf den punkt zu kommen: "wir" sind es "selbst schuld"

irgendwann um 2008 herum hielt ich es für eine gute idee wegen dieser ganzen unwägbarkeiten in der weltwirtschaft, das handelsblatt regelmäßig zu frequentieren und wurde sofort mit den irren konfrontiert, die sich dort häuslich eingerichtet hatten. den verschwörungshirnis, die keinen blassen schimmer hatten, aber mal "schwach & sinn" besucht hatten oder sich von irgendwelchen obskuren amerikanern in den "geheimen krieg gegen die menschheit" hatten einweihen lassen, in irgendwelche goldspekulationen, sich den kampf gegen den euro oder wahlweise die klimalüge auf die fahnen geschrieben hatten. zum teil unterirdischer sondermüll, aber - naja, ich bin vergnügungssüchtig - auch unterhaltsam.

was mich irritierte: ich war da fast allein. okay, da gab's intelligente, leute mit durchaus anderen meinungen, mit denen man aber durchaus einen "common sense" erreichen konnte. aber eben eher dieser typ, der zuhause sturzbetrunken unbedingt seinen plan zu rettung der welt vor dem erzübel (bitte beliebiges hassphänomen hier einsetzen) loswerden musste, ein geheul über die eigene dummheit anstimmen und mit den wölfen im rudel zu laufen. waren ja genug da, waren nur eben keine wölfe, eher diese art coyoten oder hyänen. vollidioten halt.

das problem mit vollidioten ...

das letzte, was sie bemerken würden, wäre, daß sie vollidioten sind ;-)

dummheit ist ja immer letzten endes ein verständnisproblem. man versteht eben nur, was man verstehen kann. ganz einfache nummer. das ist keine frage dessen, was man sich einbildet, zu können. es geht wirklich darum, daß man eben nur verstehen kann, was man verstehen gelernt hat. und darum, daß jeder sich auf jedem level des verständnisses für die kuhlste sau im universum hält.

keine ahnung davon, daß man in einem raum sein könnte mit jemanden, der mehr verstanden hat. problem: man könnte, das, was er verstanden hat, wiederum nicht verstehen, wenn man es nicht selbst verstanden hat ;-)

das ist übrigens einer der gründe für dass zitat von ödön von horvath da oben, einmal abgesehen davon, daß der spruch mich schon seit dem ende der 70er begleitet.

wie auch immer: bleibt dennoch das gefühl, daß es immer dichter um einen wird und sich der raum zunehmend mit vollidioten füllt. ein soziologe würde jetzt wahrscheinlich messerscharf schließen, daß der mensch als individuum in so einer situation nicht etwa dazu neigt, seine meinung zu äußern. wahrscheinlicher dürfte es sein, daß er seine meinung anpasst.

aaaaaahhhhh, genau, hierhin wollte ich ...

das sollte eine ganz gute erklärung sein dafür, woher diese "ungewissheiten" kommen, dieses sich einlassen auf komplett absurde diskurse, die bereitschaft, den anderen ernst nehmen zu wollen ... auch wenn er gerade blödsinn äußert.

der raum wird halt eng.

die dinge immer komplexer.

wir wachen in einem forum auf und da sind überall leute, die einem stundenlang erzählen, daß morgen früh (inclusive angabe der uhrzeit und der information, daß die bundesdruckereien längst mit einer trilliarde neu gedruckter DM scheinen in einer fantastilliarde trucks das volk endlich vom joch dieser EUDSSR befreien wird und endlich endlich endlich ...) der euro platzt. diesen scheiss erzählen die jetzt seit mehr als 7 jahren, jeden tag, immer lauter, mit immer neuen immer absurderen immer drängenderen immer bizarreren details. tagein, tagaus. minütlich. die sind längst in einer parallelwelt angekommen, da holt die keiner mehr raus.

was im grunde vollkommen egal wäre, wenn "wir" nicht in diesem "dichtestress" dazu tendieren würden, überhaupt auf diesen bullshit einzugehen. uns fragen "was ist dran?" und statt unsere eigene meinung mannhaft diesen hirnis an den kopf zu knallen, lieber ne viertelstunde auf pinterest lustige bilder gucken. laß doch die idioten, ist mir die zeit zu schade. lieber dieser blöden gendertusse ein paar coole machosprüche reindrücken und die blöden piraten in den wahnsinn treiben ;-)

oder schlimmer noch, irgendwann gar nicht mehr bemerken, daß deren bizarres weltbild uns längst in fleisch und blut übergegangen ist.

oder aus dem kleinen finger längst ein abgefressener arm geworden ist.

aber bevor ich mich jetzt auch noch über fefe aufrege ...

kuck mal, ein katzenphoto ...

wo war ich?

ah, bullshit.

ist lang geworden, was? bist du noch wach?

rosinante?

ích glaub', der gaul ist eingepennt. und jetzt fängt er auch noch an zu schnarchen. tut wahrscheinlich nur so, als ob er schläft. checkt wahrscheinlich heimlich gerade seinen status auf facebook, dieser verräterische gaul. wart' nur, ich hab zur sicherheit auf meinem festnetz schon mal die nummer von nem abdecker einprogrammiert.

na gut, ich schleich mich mal hier raus, ist eh alles gesagt, oder?

PS:

na gut, ich will dem #bombergate nicht ausweichen und nicht verhehlen, daß ich natürlich gerührt bin, wenn ein pirat victor klemperer zitiert, den ich so verehre wie sagen wir einmal aharon appelfeld, weil ich partiell selbst gerne de gaulle bemühe, der deutschland so sehr mochte, daß er am liebsten drei davon gehabt hätte und gelegentlich rechtfertigungen dafür finde, daß der zweite weltkrieg radikal und effektiv zu einem ende gebracht wurde.

wobei ich allerdings "antideutsche" für vollidioten und hooligans halten, die soweit "links" sind, daß sie schon eindeutig rechts sind mit ihrem bizarren philosemitismus.

gaga, sorry, schlicht gaga. ideologisch lobotomisierte hirnis.

weiblichen exhibitionistinnen will ich allerdings unter gar keinen umständen etwas in den weg legen, nur, femen oder nicht, dumme sprüche hin oder her.

sorry, auf einer abstrakten ebene, kann man für die bombardierung von dresden oder hamburg verständnis haben, weil man "befreier" statt "besatzer" formuliert, aber dummerweise sind eben menschen bombardiert worden und gestorben. daß sie bombardiert worden sind, macht andererseits per se keine lämmer aus ihnen, sie waren täter und opfer und hätten für ihre dummheit sicher nicht so eine harte strafe verdient.

weil es eben menschen und keine zahlen waren. es zeugt für einen "nachgeborenen" eher von abgrundtief zynischer dummheit, sich aus der sicheren warmen stube der gegenwart über den tod dieser leute als "kartoffelbrei" auszulassen.

der grad der verrohung hat durchaus ns-qualitäten. aus den mädels wären prima bdjm-ler geworden ...

(**) wie es ist, kann man ganz gut hier in der aktuellen kommentar-"diskussion" (hüstel) bei spon beobachten. "mitte der gesellschaft???" seit wann sind nazis mitte der gesellschaft, arschlöcher sind und bleiben arschlöcher, werter tserclaes-graf-von-tilly.

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