Posts mit dem Label krieg werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label krieg werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 10. November 2016

1913

war ein wunderbares jahr, wie uns florian illies in seinem lesenswerten buch "der sommer des jahrhunderts" so spannend nacherzählt. erfindungen wurden gemacht, grenzen überschritten, neues ausprobiert ... ein füllhorn kleiner und großer wunder ... in dem nur ein wort nicht ausgesprochen wurde: krieg.

im januar 2013 hielt jean claude juncker vor der versammelten luxembourger presse eine kleine rede, über die hier eigentlich nur in schangelblogs à la "schwach & sinn" (du erwartest nicht wirklich, daß ich dahin verlinke bzw. den richtigen namen nenne, oder?) "berichtet" wurde. in dieser rede, die ich hier zusammen mit einer wie immer kryptischen und verschwurbelten analyse und prognose erwähnte, bat er die versammelten journalisten, sich doch intensiver mit diesem jahr zu befassen wie RTL luxembourg damals berichtete.

De Premier huet – e bësse prophéitesch – gewarnt, d’Joer 2013 kéint e Virkrisejoer ginn wéi d’Joer 1913, wou all Mënsch u Fridde gegleeft huet, ier de Krich koum.

der premier hat - ein bißchen prophetisch - gewarnt, das jahr 2013 könne ein vorkriegsjahr werden wie das jahr 1913, wo alle menschen an den frieden geglaubt haben, ehe der krieg kam.
gepostet oder darüber gesprochen wurde diese rede (fast) nur von hysterischen bloggern mit aluhüten ... und das ist schade, weil auch ohne aluhut und bei nüchterner betrachtung der dinge, die um uns passieren, war seine timeline vielleicht ein bißchen zu kurzatmig und eher dem zahlenspiel 2013 = 1913 geschuldet, aber ... die dinge sind seitdem nicht besser geworden, eher schlechter ... und auch wenn prognosen über die zukunft immer schwierig sind, weil sie sich eben mit dingen befassen, die (noch) nicht passiert sind - hinterher ist man ja immer schlauer und hat alles schon immer gewusst - sollten wir die warnung nicht in den wind schlagen. sie ist aktueller denn je - und je eher man sich ihr mit kühlem kopf stellt, um so bewusster lebt man vielleicht in der zeit, die einem eben noch so bleibt.